Es geht um Lernverhalten, um die Einstellung zur Zusammenarbeit.
Um ein Gefühl dafür zu kriegen, was gemeint ist, hilft
vielleicht ein Vergleich. Ohne zu vermenschlichen kann man die
mentale und emotionale Verfassung eines Hundes mit dem kleiner Kinder
vergleichen. Das haben auch viele Studien gezeigt.
Ein kleines Kind lernt nicht für das Leben oder die Schulnote,
nicht in erster Linie, weil es dann zu Hause vielleicht für eine
gute Note noch eine Belohnung bekommt. Es lernt für die Lehrerin,
wenn es diese mag. Dieser will es gefallen. Es lernt schlecht, wenn
sie die Lehrerin nicht mag. Da kann der Unterricht noch so klug
aufgebaut sein und die Belohnung noch so hoch sein.
Natürlich gehört zu einem guten Lernverhalten noch mehr. Es gibt
Kinder und Hunde, die sich aus den verschiedensten Gründen manchmal
selbst im Weg stehen. Aber die Grundeinstellung ist immer geprägt
von der Beziehung und der Beziehungsfähigkeit. Da haben manche
Menschen und Hunde durchaus unterschiedliche Anlagen und Erfahrungen
gemacht, die fördern oder hemmen.
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achso. Danke.
Jetzt ist mir das klar.
Wir reden also über Bestätigung über den Meutetrieb und nennen das Verhalten des Hundes dann WTP.
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Henning,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/26356-Schutzdienst-Video´s-von-H-Raiser/?postID=183137#post183137 schrieb:achso. Danke.
Jetzt ist mir das klar.
Wir reden also über Bestätigung über den Meutetrieb und nennen das Verhalten des Hundes dann WTP. BINGO !!
des Kaiser´s neue Kleider....
Die Kategorien der alten Ausbildung mit Trieb, Reiz-Reaktion usw.
reduzieren zu sehr und werden dem Inhalt von „will to please“
nicht gerecht. Daraus erfolgt dann auch eine falsche Praxis.
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Martin K9 hat es auf den Punkt gebracht. Allein schon der Gedanke, der Hund arbeitet freudig, um seinem Herrchen zu gefallen... in gewissen Maße gibt es das, aber daraus eine ganze Philosophie machen ist doch etwas weit hergeholt. Und auch da muss man sich einig sein, nur über positiv stößt definitiv irgendwann an seine Grenzen.
Zwei Worte, die mir im Leben alle Türen öffnen:
Drücken und Ziehen.
Offensichtlich notwendige Ergänzung:
wenn das kleine Kind von der geliebten Lehrerin getadelt wird,
wird es mit diesem Tadel produktiver umgehen als ein Kind, das eine
distanziertere oder sogar angstbesetzte Beziehung zur Lehrerin hat.
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Ja Sören, Du hast recht damit und das ist mir auch klar - aber es ging doch um das viel gelobte und vielgepriesene wtp - und solange ich mir eine Appetenz des Hundes wie Futter/Ball usw. zunutze mache hat es - auch wenn ich als HF versuche durch Lob etc Aufmerksamkeit zu erlangen - mit wtp im eigentlichen Sinne sehr wenig bis nix zu tun.
Ich behaupte mal, dass Raiser von der Grundidee schon genauso gearbeitet hat, wie die heutigen Stars. Geändert hat sich die Zusammensetzung - heute beginnt man die Ausbildung mit weniger Trieb, mehr Konzentration, mehr Obacht auf die Technik, weniger Streß...alles wichtig und gut - aber daraus kann ich noch kein wtp ableiten.
Schon sehr lange macht man sich den Willen des Hundes Futter und/oder Ball zu bekommen zu Nutze...deshalb auch meine Meinung, dass die heutige moderne Ausbildung eine Weiterentwicklung der damaligen ist, auch weil man aus Fehlern gelernt hat (dazu sind Fehler ja da) bzw überhaupt erst draufgekommen ist, was ein Fehler ist bzw wie man ihn vermeidet. - weil sich die Grundstruktur der Hunde nicht viel verändert hat.
Ich sehe keine epochale Neuerfindung der Ausbildung, sondern eine natürliche Weiterentwicklung auf Grund von Erkenntnissen aller jener, die sich über die Jahre hinweg intensiv damit beschäftigt haben.
Martin-K9,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/26356-Schutzdienst-Video´s-von-H-Raiser/?postID=183142#post183142 schrieb:Schon sehr lange macht man sich den Willen des Hundes Futter und/oder Ball zu bekommen zu Nutze
Aber darum geht es hier gerade nicht. Natürlich nutzen auch Ausbilder,
die auf die Förderung des „will to please“ gezielt und
systematisch achten, Futter und Ball. Ist aber anderes Thema.
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Martin-K9,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/26356-Schutzdienst-Video´s-von-H-Raiser/?postID=183142#post183142 schrieb:Ja Sören, Du hast recht damit und das ist mir auch klar - aber es ging doch um das viel gelobte und vielgepriesene wtp - und solange ich mir eine Appetenz des Hundes wie Futter/Ball usw. zunutze mache hat es - auch wenn ich als HF versuche durch Lob etc Aufmerksamkeit zu erlangen - mit wtp im eigentlichen Sinne sehr wenig bis nix zu tun.
Ich behaupte mal, dass Raiser von der Grundidee schon genauso gearbeitet hat, wie die heutigen Stars. Geändert hat sich die Zusammensetzung - heute beginnt man die Ausbildung mit weniger Trieb, mehr Konzentration, mehr Obacht auf die Technik, weniger Streß...alles wichtig und gut - aber daraus kann ich noch kein wtp ableiten.
Hi Martin,
nicht ganz... ein Kern von Raisers Arbeit war die zwingende Absicherung. Gelehrt wurde auch positiv, wenn der Hund es dann machte wurden bewusst Fehler provoziert, damit man Zwänge setzen konnte, damit die Arbeit "abgesichert" wurde. Im Klartext: Machte der Hund nie Fehler, war die Arbeit nicht abgesichert und es wurde so lange provoziert, bis der Hund einen Fehler machte, um dann wieder mit Zwang nachzulegen.
Übertragen auf Kindererziehung würde man sowas als "sadistisch" bezeichnen, das war (und ist) aber der Kern des "Absicherungs"-Gedankens und nur den meinte ich, wenn über Absicherung gesprochen wurde. Natürlich wird heute auch bei den ganzen "modernen Stars" korrigiert und es kommen auch Zwänge, wenn der Hund eine Arbeit verweigert oder aus dem Ruder läuft. Das verstehe ich aber nicht unter "Absicherung" im klassischen Sinne... also so, wie ich damals "Absicherung" gelernt habe. Damals war eine Übung nicht fertig, wenn der Hund keine Zwänge in der Übung bekommen hat. Hat der Hund die Übung "einfach so" fehlerfrei gemacht, war sie nicht sicher und es musste noch abgesichert werden.
Heute wird, wenn keine Fehler in einer Übung passieren, einfach weiter gearbeitet, weiter die Übung bestätigt und es wird davon ausgegangen, dass es dann auch bei der Prüfung klappt. Das war damals vor 20 Jahren für mich undenkbar und ich wäre nie mit einem Hund zu einer Prüfung gestartet, der nicht in allen Bereichen "abgesichert" war.
Und zum "will to pleases": Natürlich ist niemand so blauäugig und glaubt, dass der Hund einzig und alleine für Luft und Liebe zu seinem Hundeführer arbeitet. Natürlich braucht es eine Bestätigung wie Ball oder Futter. Die Frage ist eben nur die Wertigkeit: Ist der Ball oder das Futter der Grund, warum der Hund arbeitet oder ist es einfach ein nettes Sahnehäubchen, ein Verstärker oder ein Bonbon was es obendrauf gibt. Nach dem Motto: Ich habe meinen Traumjob, die Arbeit macht mir Spaß und ich freue mich jeden Morgen dahin zu gehen und obendrein bekomme ich auch noch Geld dafür.
Viele Grüße
Sören
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Die Frage ist eben nur die Wertigkeit: Ist der Ball oder das Futter der Grund, warum der Hund arbeitet oder ist es einfach ein nettes Sahnehäubchen, ein Verstärker oder ein Bonbon was es obendrauf gibt. Nach dem Motto: Ich habe meinen Traumjob, die Arbeit macht mir Spaß und ich freue mich jeden Morgen dahin zu gehen und obendrein bekomme ich auch noch Geld dafür.
das ist doch die voraussetzung für eine gute arbeit..
beste Grüße
Alle sagten,es geht nicht,da kam einer der das nicht wusste-und tat es....
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