Pro und contra Schema UO

[Chaco]

Hallo,

ich persönlich bin gegen Schema in der UO (nicht nur da). Ich überrasche meine Hündin gerne und mache eigentlich alles wild durcheinander. Der Hund soll doch lernen mir immer eng am Fuß zu folgen und die Kommandos auszuführen, die er, sie erhält. In meinen Augen ist das Ausbildung! Und der Hund stumpft nicht ab. Ist viel aufmerksamer, da er nie weiß was kommt. Auch mal richtigen Blödsinn einstreuen.

Natürlich laufe ich ab und an Schema.

Nun war ich heute als Zuschauer auf einer Prüfung. Unser Vorstand ist gestartet, er läuft nie Schema. Er führt eine wirklich gute Hündin. Aber dann kam die Diskussion auf, er solle doch mal Schema laufen. Die Hündin hat das Sitz vermasselt, Platz zweites Kommando. Im Training hat alles geklappt. Gut Prüfungen sind eine besondere Situation. Sollte der Hund nicht doch den Ablauf kennen?
Die Leistung der Hündin ist aber nicht das eigentliche Thema.

Ich habe dann sie Gelegenheit wahrgenommen und habe am Ende der Prüfung UO gemacht, vollkommen fremder Platz, super Gelegenheit.
Klar, kein Schema. Aber dann ist mir aufgefallen, ich mache doch Schema! Eine SchH3 Hündin. Sitz, immer aus dem Gehen, Platz immer aus dem Laufschritt, Steh immer aus dem Laufschritt. Klar alles wild durcheinander, aber die Gangart immer gleich. Heute habe ich Platz aus dem Gehen gemacht, promt ist die Hündin gesessen.

Wie weit treibt ihr es mit absolut freiem Training und wie haltet es ihr damit dem Hund auch den Ablauf einer Prüfung bei zu bringen?

Viele Grüße
Christiane

[Trine]

Ich denke, dass ist eine Frage des Anspruchs. Wer viel / gern Prüfungen macht, für den ist entscheidend, dass der Hund alles PO-konform ausführt - ob der Hund die HZ in unterschiedlicher Abfolge / aus unterschiedlichen Gangarten ausführt, ist nicht wichtig.

[Chaco]

Nun, darum geht es eigentlich.

Anspruch, aber wie weit soll der gehen?
Mich interessiert einfach mal eure Meinung. Bei zuviel Schema stumpft der Hund ab! Bei zuwenig, naja, dann muss er schon absolut perfekt sein, wer ist das schon?

Klar mache ich auch Prüfungen. Maximal fünf pro Jahr.
Das sie die Gangarten mit bestimmten Übungen verbindet finde ich jetzt ok! Die Unterschiedliche Reihenfolge ist mir allerdings wichtig.
Einfach zur Überprüfung des erlernten.

[Tira]

üch übe alles wild durcheinander, auch unterschiedliche gangarten. manchmal renne ich nur, ein anderes mal wird geschlichen etc. auch spaß-übungen werden eingebaut. die bring-übungen können auch schön variiert werden 8)

vor einer prüfunge laufe ich die letzten 2-3 trainingseinheiten dann das schema ab. meistens klappts super, aber manchmal bleiben sie bei der sitz-übung stehen (aber da mache ich wohl beim arbeiten ein fehler).

[Helmut Dillmann]

Ich finde, das ist eine sehr spannende Fragestellung und ich bin auch sehr an den Erfahrungen interessiert. Ich bin ein großer Freund davon, nicht das Schema zu laufen. In der Regel über ich einzelne Elemente (schnelles Platz, Sitz oder sicheres Steh) und versuche immer dafür zu sorgen, dass der Hund nie genau weiß, was kommt, um maximale Aufmerksamkeit zu erzielen.

[Nadin]

Kommt ein bisschen auf den Hund an, mit einem sehr lernwilligen, arbeitsbereiten Hund laufe ich nie Schema, solche Hunde greifen gern vor, daher muss man sie eigentlich immer überraschen, ihnen Aufgaben bieten und ihren Kopf arbeiten lassen.
Bei dumpferen, sagen wir auch dümmeren Hunden und ja, es gibt da meines Erachtens nach grosse Unterschiede arbeite ich mehr im Schema, das heisst nicht, dass wirklich das Laufschema abgelaufen wird, aber Sitz/Platz/Steh schon oft auch in der Reihenfolge etc...

LG-Nadin

[Roland Beyer]

Das hat mit Dummheit eher nichts zu tun. Wenn ich ein wenig üben will, kann ich alles Durcheinander trainieren, schadet nichts. Wenn ich allerdings eine Prüfung machen will oder sogar weiterführende Prüfungen führen möchte, sollte der Hund schon die Reihenfolge der Übungen kennen. Hier kommt es nämlich nicht unbedigt auf Intelligenz, sondern auf Schnelligkeit, Perfektion und trotzdem triebbeständigkeit der einzelnen Übungen an. Das klappt meist nur mit einem 100% eingestimmten Hund!
Nebenbei mal durcheinander im Winter außerhalb der Saison schadet allerdings auch nichts. :hot:

[dognut]

In meiner Gruppe wird eine Übung nach der anderen geübt, von Welpe an. Natürlich steigen die Anforderungen an die korrekte Ausführung, dadurch bleibt das Training interessant. Und immer positiv! Der Hund freut sich schon auf die nächste Übung...
Wir wollen maximale Punkte, da ist es doch sinnvoll, wenn der Hund in der Entwicklung z.B. schon das "Sitz"-Kommando erwartet und dieses dann freudig und schnell ausführt, statt falsch zu liegen (oder zu stehen)?

[Chaco]

Wie schon geschrieben, ich mache alles durcheinander.
Auch Wendungen nach wenigen Metern Fuß.
Sitz, Platz, Steh auch durcheinander, auch quer zum Platz.

Aber.

Sitz immer aus dem Gehen, Platz immer Gehen, Laufen. Laufen,Steh.
Das ist eigentlich das einzige Schema, was ich meinem Hund gönne. Aber in dem Falle finde ich es hilfreich.

Ich bin mal entsetzt angesprochen worden, weil ich meine Hündin in der Ablage liegend abgerufen habe.

Gruß
Christiane

[Nadin]

Das hat mit Dummheit eher nichts zu tun. Hier kommt es nämlich nicht unbedigt auf Intelligenz, sondern auf Schnelligkeit, Perfektion und trotzdem triebbeständigkeit der einzelnen Übungen an.

Ich denke schon, dass es darauf ankommt, in welcher Motivation und auch mit welcher Intelligenz der Hund arbeitet, da gibt es grosse Unterschiede...zumindest wenn man nicht jeden Hund grundsätzlich mit derselben "Methode" ausbildet, sondern die Ausbildung etwas auf seinen Typ abstimmt und da macht es für mich Unterschiede, ob der Hund wirklich und echt aktiv mitarbeitet oder eher ein reaktiver und dumpferer Hund ist....das Endergebnis kann und sollte bei beiden Typen sicher dasselbe sein.

LG-Nadin