Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Zuarbeiten...
#1
Wie erreiche ich, das ein Hund mir zuarbeitet?
Hintergrund war eine aktuelle Prüfung in der der Richter eine mangelnde Zuarbeit (i.d. Fussarbeit) seitens meines Hundes zurecht!! bemängelte.
Ein Problem das ich bei all meinen Hunden hatte und ich trotz verschiedener Methoden nicht beseitigen konnte. Also...mein Problem.
Früher habe ich versucht meine Hunde in der Prüfung zu bescheissen....was natürlich nie gelang, die waren ja nicht doof.
Bei den jetzigen habe ich versucht vermehrt Bedingungen zu stellen, also mehr im bestätigtem Bereich gearbeitet, als im lockenden. War besser...reicht aber noch nicht.
Definitiv buhlt er nicht um meine Zuwendung...um Futter ja....um Beute ja....um Spiel mit mir ja.....phasenweise auch nur um meine Anerkennung...aber das trägt nicht durch Prüfungen.

Dazu ein älteres Zitat hier aus dem Forum.....

"....ist aus der Beziehung heraus ein aktives Werben und Buhlen.
Diese jedem Hund angeborene Dynamik als soziales Wesen wird von uns
geformt zu für uns nützlichem Verhalten (z.B. Fußlaufen). Der Hund zeigt
dieses Ritualverhalten, weil er durch spezielles Versöhnungstraining
verinnerlicht hat, das ihm das immer sehr gute Gefühle macht. Die
Belohnung ist also nicht der Ball und auch nicht das Wort, sondern das
gute Gefühl, dass sich der Hund selbst schafft in Stresslagen. Prüfung
ist für den Hund Stress.

Das Superlernen hat zwei Aspekte: das aktive Buhlen (hab mich lieb, das
gefällt dir doch, was ich jetzt mache); und das gleichzeitige Erzeugen
eigener guter Gefühle. Superlernen setzt über (lateinisch: supra) allen
anderen Lernmotivationen, die natürlich dazu kommen können, am
angeborenen existentiellen Egoismus und sozialem Bedürfnis an und
funktioniert deshalb so gut auch unter Stress. Fressen (Futter) und
Beutefangen (Ball) ist zwar auch existentiell, aber nicht zu jedem
Moment und unter Stress. Beziehung ist für den Hund bei Anwesenheit
seines HF immer wichtig, gerade unter Stress."

Es geht mir hierbei nicht um den Begriff des Superlernens, sondern um den Inhalt.Ich habe zitiert, weil ich es niemals besser hätte formulieren können.
Weiter sind es nur Überlegungen, die ich hier im Verlauf formuliere, definitv keine Behauptungen.

Frage: Zuarbeit gleich Buhlen ?

Wenn davon ausgehe und ich Scherk richtig gelesen habe, unterstützt er dieses "Buhlen" des Hundes u.a. zu Beginn damit, dass z.b. nur! während des Fusslaufens der Hund positive Beachtung durch den HF bekommt.
(Kritisch hinterfragt...) Vor Jahrzehnten hat man es durch Deprivation errreicht....Hund saß im Zwinger und bekam Beachtung nur bei der Arbeit. Vor Jahren erreichte man bei nicht futtergeilen Hunden dies auch durch "Hungernlassen". Alles nicht meins und auch veraltet.
Kernfrage....Nutze ich Deprivation (hier mangelnde Zuwendung) damit der Hund lernt, um meine Beachtung zu buhlen?
Ist eine eher humanistische Sichtweise, Hunde sind ja unkomplizierter in Form von lohnt/lohnt nicht.

Zur jetzigen Zeit unter meinen Lebensumständen....Hund bekommt Beachtung nicht nur bei positivem Verhalten, er lebt mittendrin und ich kontrolliere mein Verhalten nicht den ganzen Tag, ist einfach so. Arbeite viel mit positver Bestätigung ( Futter/Beute) in der Arbeit ausschließlich (so wie ich es wahrnehme :/ ), ausser bei unerwünschtem Alltagsverhalten, da gibt es klare Ansagen. Otto Normalverbraucher sagt ich habe eine gute "Bindung" zu meinen Hunden, bei den Profis habe ich auch schon mal eine andere Stimme wahrgenommen, in Richtung noch ausbaufähig. Aber leider ohne konkrete Hinweise/Anleitungen. Ich vermute es geht in Richtung klare Kommunikation. Allerdings bezog sich das immer auf eine Arbeitsbeziehung. Aber genau dort liegt ja auch meine Frage. Im Alltag läuft es ja rund.

So....und eigentlich will ich nur eine praktikable Antwort auf eine verworrene Frage.
Wie schaffe ich es, das mein Hund mir zuarbeitet ohne ständig auf Beute zu spekulieren. Ein Weg wäre auch, seine Energie/ Aufmerksamkeitsspanne/Frustartionstoleranz dahingehend zu erhöhen, das es durch eine Prüfung reicht. Aber das hat m.E. nicht mit "Zuarbeiten" im obigen Sinn zu tun.
Zitieren to top
#2
Ach ...aus einem anderen Thread....das Herankommen und Vorsitzen war ohne Beanstandung. Wink
Zitieren to top
#3
Vorneweg: aus der Distanz ist da viel Kaffeesatzleserei drin, wenn man von außen raten will.
In m e i n e r kleinen Welt stolpere ich über 2 Dinge

Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27162-Zuarbeiten/?postID=192298#post192298 schrieb:Kernfrage....Nutze ich Deprivation (hier mangelnde Zuwendung) damit der Hund lernt, um meine Beachtung zu buhlen?
Halte ich für einen fragwürdigen Ansatz, da es zum einen einen Hund erfordert, der Will to please hat, zum anderen wäre mangelnde Zuwendung bei einem hoch sozialen Lebewesen ,wie dem Hund, jenseits meines Verhaltenshorizontes
Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27162-Zuarbeiten/?postID=192298#post192298 schrieb:Arbeite viel mit positiver Bestätigung ( Futter/Beute) in der Arbeit ausschließlich (so wie ich es wahrnehme )
Also mir persönlich fehlt die Fähigkeit zu dieser Arbeitsweise. Ich komme noch aus der Schwarz/Weiss - Schule. Wenn nötig werden auch schon mal die Löffel langgezogen, wenn angebracht zeige ich auch extreme Freudenreaktion/ Belohnung jeglicher Art. Meine Prämisse war und ist: immer fair dem Hund gegenüber. Bedeutet - Korrekturen der deutlicheren Art erfolgen nur, wenn der Hund die Aufgabe verstanden hat ( Schwarz ) Der Weg dahin ist Weiss.
Konkret - mein aktueller ist ein aktiver Konfliktsucher in Ausbildung und Leben. Er will nicht gefallen, er sucht Konflikte.
Er hat aber die Möglichkeit meinerseits, zu fordern. Ist die Ausübung so, wie ich das möchte, erfolgt die Bestätigung. Ich wecke absichtlich seine Intension, mich über korrekte Arbeit manipulieren zu können. Er ist also bestrebt, immer noch eine Schippe darauf zu legen. Aber nicht um mir zu gefallen, er möchte seinen Vorteil, also den Konflikt für sich positiv zu gewinnen ! Kann er haben - zu meinen Bedingungen.

Ist aber nur meine ganz persönliche Vorgehensweise . Aktuell stehen wir auf d i e s e Weise mir d i e s e m Hund 5 Wochen nach der IGP 1 kurz vor der 2
Zitieren to top
#4
Das ein Hund dir zuarbeitet, musst du auch zulassen. So wie ich deine bisherigen Beiträge verstanden habe, hälst du deine Hunde eher auf Abstand, dann kannst du meiner Meinung nach nicht unbedingt erwarten das er dir zuarbeitet. Wie Colonia schreibt, hat nicht jeder Hund so viel Will to please, das er trotzdem versucht dir zu gefallen.
Davon mal abgesehen kann man seinen Ausbildungsstil nicht an einer Richtermeinung ausrichten, dann musst du eventuell nach jeder Prüfung wieder eine neue Richtung einschlagen. Finde einen Weg, der zu dir und deinem Hund passt dann macht Hundesport Spass und lebe damit, dass dieser Weg vielleicht nicht bei jedem Richter Anklang findet.
LG Margit
Zitieren to top
#5
Wenn der Hund die Kernaufgabe verstanden hat und diese tut, weil er selbst daran Gefallen findet, dann ist aus meiner Sicht doch ersteinmal die Prüfungsanforderung erfüllt.

Dieses massive anhimmeln, nahezu einseitig vom Hund zum Hundeführer, bedarf einen bestimmten Typ Hund. Meiner Ansicht nach bedient die Zuchtauslese der Bewertung von „Teamarbeit“ diesen Typ Hund. Der Hundeführer beachtet quasi den Hund nicht, da jegliche Zuwendung als Hilfe zur Entwertung führt. Im Gegenzug erhöht der Hund darüber sein Wunsch nach Zuwendung. Deprivation scheint hier ein Faktor zu sein.

Die frühe Abhängigkeit von der schlechten Stimmung des Hundeführers bei „Fehlverhalten“ und das Wiederherstellen von „schönem Wetter“ durch Dauerbeschwichtigung nimmt dem Hund aus meiner Sicht seine Eigenständigkeit und macht ihn zu einer Marionette der Stimmung des Hundeführers.

Wenn das der Kern dieser PO ist, dann sollte man sich einen Hund zulegen, wo diese Eigenschaft voraussichtlich genetisch verankert ist.

Ich kann wieder nur wiederholen, was ein guter Hundesportsfreund proklamiert:

Der Hund ist ein Spiegelbild der eigenen Persönlichkeit.

In Deinem Fall denke ich, dass Du im Innersten wahrscheinlich einen Hund mit diesem extremen Will-to-please eigentlich gar nicht willst. Ich denke, sowas muss man ganzheitlich leben.

Und ich meine in Erinnerung zu haben, dass Deine Hunde sich auch nicht nur im IPG bewegt, sondern auch in anderen Bereichen. Eine große Welt bedingt auch mehr Eigenständigkeit.


Gruß Reinhard
Schön mal vor der eigenen Tür kehren...
Zitieren to top
#6
Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27162-Zuarbeiten/?postID=192298#post192298 schrieb:Vor Jahrzehnten hat man es durch Deprivation errreicht
Mein Gott! Ihr schreibt große Worte gelassen hin. Wisst ihr was Deprivation wirklich ist?! Kaspar Hauser Syndrom. (Übrigens, ich leide selbst unter einer kleinen Deprivation. Etwas wurde im entscheidenden Zeitraum nicht genügend gefordert und dadurch wurde ein Nerv nicht richtig ausgebildet.)

Nun haben wir das mit sehr viel Aufwand beim Hund weitgehend kompensiert und er will lernen und "etwas machen". Genetisch ist er vermutlich ein super Hund. Aber ich habe kaum Ahnung, keine örtlichen Möglichkeiten und auch gar keine Lust für irgendwelche Mätzchen und Tonnenhopserei. Mit den vorigen Hunden war es immer "Learning by Doin". In die Kneipe und unter dem Tisch verschwinden und warten, was runter fällt. Und danach hat er mir die Ecken und Winkel in unserer Altstadt gezeigt.

Lange Rede kurzer Sinn: Hat jemand einen Fachmann für Leistungshunde für uns, der diesen Hund kurz analysieren kann und mit ihm sinnvolle Sachen üben kann und mir dabei auch den Spaß daran vermittelt?
Zitieren to top


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste