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Schmerzempfinden, Gelenkserkrankung
#1
Hallo Communitiy!
Mich würden hier eure Gedanken, Erfahrungen und Meinungen zum tatsächlichen Schmerzempfinden des Hundes interessieren.
Ich umreiße kurz die Geschichte meines Hundes..2,5 Jahre, DSH Leistungslinie, temperametvoll, agil, arbeitswillig
Mit 3 Monaten erstmalig Lahmheit, mit Ruhe halten wieder ok.
Seit dem 5 Monaten dauerhafte Lahmheit rechter Ellbogen.
Oktober 2019 OP FCP, keine Besserung der Lahmheit
nach mehreren kleinen Eingriffen wegen Entzündungsflüssigkeiten Überweisung in TK Berlin,
August 20 erfolgte OP aufgrund CUE, Einsatz dreier Implantate ins Ellbogengelenk
Januar 21 wurde festgestellt,dass die OP nix gebracht hat, im Mai wurde ich darüber informiert,seither warten wir auf den 2. OP-Termin

Worum es mir hier jetzt geht...während dieser letzten Jahre,in der mein Hund dauerhaft lahmt und laut Aussage des Berliner Professors auch Schmerzen hat, rennt er mit den anderen Hunden wie ein Intakter.
Er nimmt sich nicht zurück, er macht nicht langsamer, er verweigert nicht. Wir machen ein bisl BH-UO, nichts mit Springen oder Bremsen oder scharf um die Kurve laufen.
Unser Alltag,seit ich kein Auto mehr habe, besteht aus Gassi an der Leine um den Block, oder ins Wäldchen wo sie offline sind oder Rumgerenne im Garten. Einmal die Woche fahr ich mit dem Dienstwagen aufs Feld,damit sich das Rudel mal richtig
austoben kann, aus Rücksicht zum kranken nicht ganz so ausgedehnt wie es sein könnte. Mein Hund bekommt erst seit gestern Rheumocam, weil ich mir einbilde dass er etwas mehr lahmt als sonst.
Laut Professor (ich geb das jetzt laienhaft wieder) , hat der Hund ein kaputtes Implantat im Gelenk,welches zu einer dauerhaften Reibung und somit zu einer dauerhaften Entzündung führt. Und eine solche ist immer schmerzhaft.
Wie sieht es also aus mit dem Schmerzempfinden? Gewöhnt sich ein Hund dran und steht irgendwann mal drüber, ist das Schmerzempfinden bei so einer Geschichte doch nicht so ausgeprägt wie man glaubt oder tut es ihm gar nicht weh?
Nochmal zur Erinnerung, der Hund lahmt seit seinem 5. Lebensmonat, auch die 2 OP´s haben nichts daran geändert..
Was haltet ihr davon, wie denkt ihr darüber?
Fragende Grüße, Birgit und Rudel
LG, Birgit und Chaotenrudel



Neid ist der Ärger über Mangel an Gelegenheit zur Schadenfreude...
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#2
zunächst mal: schöner Mist, die ganze Sache.
Bei Deinen Beschreibungen fällt mir mir aber auf, daß bestimmte Dinge nicht so richtig passen.
Auf der einen Seite schreibst Du, daß der Hund dauerhaft lahmt, anderer seits...
BirgitF,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27141-Schmerzempfinden-Gelenkserkrankung/?postID=192105#post192105 schrieb:Einmal die Woche fahr ich mit dem Dienstwagen aufs Feld,damit sich das Rudel mal richtig
austoben kann, aus Rücksicht zum kranken nicht ganz so ausgedehnt wie es sein könnte.
Ich würde einem lahmenden Hund nicht die Gelegenheit geben, sich im Rudel aus zu toben.
BirgitF,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27141-Schmerzempfinden-Gelenkserkrankung/?postID=192105#post192105 schrieb:Gewöhnt sich ein Hund dran und steht irgendwann mal drüber, ist das Schmerzempfinden bei so einer Geschichte doch nicht so ausgeprägt wie man glaubt oder tut es ihm gar nicht weh?
In meiner Gedankenwelt stellt sich das etwas anders dar: ja der Hund hat sich gewöhnt. Er hat sich daran gewöhnt, innerhalb des Rudels keine Schwäche zu zeigen !!!!!!! Da Du ihn in der Situation nicht schützt, muss er - der Natur folgend - Stärke zeigen um nicht Risiken ein zu gehen.
Das da aber ja offensichtlich was sein muss, wird doch durch Dein Medikament, das anführen der offensichtlichen Lahmheit, aber auch der fachlichen Meinung des Prof`s belegt. Das Ganze würde mir Anlass zum nachdenken sein.
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#3
Zusätzlich zu Colonias richtige Bemerkung, dass Hunde die Tendenz haben keine Schwäche zu zeigen, kommt der aus dem Humanbereich stammende Spruch ( im schlechten Deutsch) ....und wenn ich Tanzen geh, tut mir kein Bein mehr weh oder aus dem klassischen Kurbereich...morgens Fango, abends Tango. Heißt bei hoch selbstbelohnenden Tätigkeiten werden Schmerzen besser toleriert ...ist nach meinen Erfahrungen bei Hunden ähnlich . Sollte man ihnen auch gönnen, wenn es den Gesundheitszustand nicht nachhaltig verschlechtert. Ist immer ein Balanceakt.
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#4
Zitat:Ich würde einem lahmenden Hund nicht die Gelegenheit geben, sich im Rudel aus zu toben.
Ich nehme ihn zwischendurch an die Leine..
manchmal geh ich dreimal Gassi nach 9 h Arbeit,mit jedem Hund einzeln. Allerdings fallen die Runden dementsprechend nicht groß aus,die längste bekommt natürlich der jüngste und fitteste Hund.
Aber immer Lust hab ich natürlich nicht dazu.
Ihr meint,ich solle ihn im Auto lassen und eine separate Runde gehen am Feld? ..das sollte machbar sein..
Zitat:Das Ganze würde mir Anlass zum nachdenken sein.
Über was soll ich nachdenken?
Der Hund ist 2,5 Jahre als und steckt voll Temperament.. Dreimal am Tag um den Block an der Leine hab ich versucht, er wird dann noch garstiger weil die Auslastung fehlt..
Oder was meinst du genau?
Ich hab sowas noch nie gehabt,auch im Bekanntenkreis hatte noch keiner so einen Fall. im Inet findet man keine Erfahrungsbericht zu CUE und die TK meldet sich nicht. der letzte Kontakt war Ende Mai.

Die sache mit dem lahmen ist ja eben der Knackpunkt..viele sagen,er hat sich das angewöhnt,der Prof mein,daran glaubt er nicht. Ist ein Tier operiert und hat Physio bekommen, läuft es wieder normal.
Allerdings ist die anatomische Gegebenheit im Gelenk wohl so, dass mein Hund gar nicht anders kann als zu lahmen..(wie jemand mit schiefem Becken,so in der Art..)


Zitat:Das da aber ja offensichtlich was sein muss, wird doch durch Dein Medikament, das anführen der offensichtlichen Lahmheit, aber auch der fachlichen Meinung des Prof`s belegt
Ja,es ist ja nicht in Ordnung,das Gelenk..deshalb fragte ich ja nach dem Schmerzempfinden..
Er hat schon mal Schmerzmittel bekommen,als der Prof Ende Mai anrief und mir eine Wartezeit von 4 Wochen offerierte. Ich könne die Zeit mit Schmerzmitteln überbrücken,meinte er. Nun,wir haben jetzt Ende September..
Das Ding ist ja, dass man zu diesem Zeitpunkt keine Änderung bemerkt hat im Lahmen. er hat nicht weniger ,aber auch nicht mehr gelahmt und hat auch sonst in der Bewegung keine Veränderung gezeigt.
Jetzt bekommt er Medis,weil ich denke,dass er etwas schwerer läuft..schwierig zu beschreiben...
Naja...ich weiß nicht weiter... er steckt so voller tatendrang und Energie und bietet sich ohne Ende an.. Sad
LG, Birgit und Chaotenrudel



Neid ist der Ärger über Mangel an Gelegenheit zur Schadenfreude...
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#5
Es ist tatsächlich ein Dilemma. Einen jungen Leistungshund über langen Zeitraum ruhig zu stellen ist nicht einfach. Auch Hunde können depressiv werden. Wenn du Tä. hast, die sich im Hirn eines Leistungshundes auskennen, wirst du andere Antworten bekommen, wie von denen, deren Hauptklientel Toyrassen sind. Nicht wenige sagen kurz und gut gelebt ist ok. Und das ist immer eine schwere Entscheidung. Meine alte Hündin dürfte eigentlich auch nicht mehr spielen, aber Lebensqualität ist halt auch wichtig. So wird der Spielraum stark räumlich eingegrenzt und die Hunde finden Spielformen die körperlich nicht so belastend sind. Mit räumlich begrenzten Sucharbeiten kannst du Hunde auch gut auslasten. Für die angeschlagenen mehr Feinsuchen, für die fitten größere Suchspiele mit Apport. So können alle ausgelastet werden. Einen jungen Hund mit Bewegungseinschränkung zu haben ist wirklich hart. Ich wünsche euch alles Gute!!!
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#6
Ich sage mir auch, ich lass ihn wie er selber will,solange es geht.. die TK zuckt sich nicht,antwortet nicht auf mails und ruft nicht zurück..fraglich ist,ob eine zweite OP was bringt,da es nur eine Aufarbeitung vom kaputten Implantat ist. Kein halbes jahr nach der OP war das ja schon hinüber..
Der Prof meinte,die letzte Möglichkeit wäre eine Gelenksversteifung,aber das kann ich mir nun gar nicht vorstellen bei einem großen Hund. Zumal der linke EB auch nicht in Ordnung ist.. Amputation ist für mich keine Variante.
Aber so gut,wie er drauf ist,schläfert ihn auch keiner ein,zwei TÄ haben schon Nein gesagt..

Zitat:Das da aber ja offensichtlich was sein muss, wird doch durch Dein Medikament, das anführen der offensichtlichen Lahmheit, aber auch der fachlichen Meinung des Prof`s belegt
Danke.. Smile
LG, Birgit und Chaotenrudel



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#7
Aus meiner Sicht kann man sich an Schmerz gewöhnen. Amputation käme bei so einem Hund für mich auch nicht in Frage. Mal ganz platt gesagt : solange er läuft und du den Eindruck hast, dass er „Freude am Leben“ hat, lass ihn laufen und machen, was ihm gefällt. Er wird es dir zeigen, wenn es nicht mehr geht. Lieber ein kürzeres artgerechtes Leben, als 12 Jahre in der Box, an der Leine, daueroperiert oder vom Rudel getrennt……
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#8
Ich sehe gerade,ich hab ein falsches Zitat eingefügt in Beitrag 7.. ihr habt es sicher bemerkt.. Confusedorry:
LG, Birgit und Chaotenrudel



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#9
BirgitF,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27141-Schmerzempfinden-Gelenkserkrankung/?postID=192105#post192105 schrieb:Wie sieht es also aus mit dem Schmerzempfinden? Gewöhnt sich ein Hund dran und steht irgendwann mal drüber
Das Wort gewöhnt steht hier öfter. Ich hatte geschrieben "Schmerzen sind relativ" und auf eine Ursache für Verschlimmerung und Mittel gegen Muskel- und Gelenkentzündungen hingewiesen, aber es wurde gelöscht. Für mich sind Schmerzen eine Information, dass akut etwas nicht stimmt und ich reagieren sollte. Wenn das länger andauert, dann ist das keine neue Information und ich blende es aus oder fluche mal. Hunde sind keine wehleidigen, von Moden geprägten Menschen.
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#10
Meine kleine Boston Hündin hat Probleme mit der Bandscheibe, sie bekommt dauerhaft Metacam, das nimmt die Schmerzen und dämmt die Entzündung ein.
Anfangs habe ich noch Pausen in der Eingabe eingelegt, aber dann konnte man sehen, wie sie immer steifer in den Bewegungen wurde und ich musste wieder mit der vollen Dröhnung beginnen. Seitdem bekommt sie ohne Unterbrechung die Erhaltungsdosis und sie bewegt sich normal.
Die Mittelchen wie Grünlippmuschel und etwas für den Magen sind eventuell nur zu meiner Beruhigung, aber egal es geht ihr gut.
Das sie durch das Schmerzmittel eventuell ein paar Jahre weniger lebt ist da nebensächlich solange sie jetzt normal am Leben teilnehmen kann.

Du hast ja nichts zu verlieren, wenn ein Schmerzmttel etwas Entlastung gibt, würde ich nicht zögern und ihn auch weiterhin nicht von allem ausschließen.
Ich drück dir die Daumen, dass du den richtigen Weg findest um ihm ein lebenswertes Leben zu ermöglichen
LG Margit
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