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Vorsitz
#1
Eigentlich banal....aber....
All meine Hunde haben nie dicht vor mir gesessen. Immer so 30-40cm Abstand. Hat also eindeutig mit mir zu tun.
Da ich es hasse von Hunden umgenietet zu werden, erwarte ich im Alltag Respekt von klein an. Beim Ranrufen kommen sie nie frontal , sondern werden im Bogen geführt und leicht seitlich bestätigt. Auch vernachlässige ich das schutzdienstbezogene Spiel, in dem der Hund Körperkontakt sucht.
All das hat der jetzige so verinnerlicht, das ich es in der UO nicht abbbauen kann. Es geht nicht um den fixen Rückweg, der ist superschnell, aber dann bremst er ab und setzt sich (auch schnell) im respektvollen Abstand hin. Aufbau über Futtertreiben rückwärts gehen, auf einem Stuhl breitbeinig sitzend mit Futterlocken, Touch....hat alles nichts gebracht. Klar kann ich den Hund dicht locken, sogar im bestätigten Bereich arbeiten (Futter steht offen, Hund zeigt Vorsitz ohne sich vom Futter ablenken zu lassen), geht aber nach dem Ankommen etwas zurück und der erfahrene HF sieht seinen Konflikt...zwar minimal, aber da. Bestätigung zwischen den Beinen oder mit Trieb durchlaufen geht nicht, Hund zu groß.
Dazu drei Fragen:
1. Gibt es noch andere Tips, Tricks für den Aufbau?
2. Meine Befürchtung ist, das ich mir durch den Konflikt beim Ankommen, das schnelle Zurückkommen versaue? Klar arbeite ich im Rückärtsaufbau und zerteile die Handlungkette, aber das Ankommen ist letztendlich das Letzte Glied und somit häufig beübt. Daher bin ich mir z.Zt. über die Wiederholungrate nicht sicher, bzw. traue mich nicht sie zu erhöhen, weil ich dann schnell die negative emotionale Grundstimmung mit festige.
In diesem Fall mit Beisswurst zu bestätigen würde den Konflikt auflösen/überdecken, da er dann so im Trieb ist, das er wenig mit bekommt. Zudem liebt er die Auseinandersetzung und switched dann in dem Kampfmodus. Habe ich bislang nicht gefördert, weil ich es nicht benötige. Der wiegt gut 40 KG...im Volldampf....mit fliegen lassen....und vollem Körpereinsatz....und mit Glitzern im Auge....sorry...da bin ich raus. Der würde mir nix tun, da bin ich mir sicher, aber am Umnieten hätte er schon Spass. Meine Unsicherheit bewirkt wahrscheinlich auch seinen Konflikt mit. Zudem muss er in einem anderen Arbeitszusammenhang die knappe Metergrenze zum fremden Menschen einhalten, auch das intensiv beübt und komplett verinnerlicht.
3. Angesichts dieser Überlegungen......Idee des dichten Vorsitzens aufgeben? Ist einfach zuviel verlangt vom Hund?
Bislang hatte ich gehofft, das er durch klare Aufgabenstellung zu unterscheiden lernt, welche Verhaltensweise gewünscht ist. Aber es fällt ihm wirklich schwer, obwohl er alles richtig machen möchte.
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#2
Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27135-Vorsitz/?postID=192053#post192053 schrieb:Da ich es hasse von Hunden umgenietet zu werden, erwarte ich im Alltag Respekt von klein an. Beim Ranrufen kommen sie nie frontal , sondern werden im Bogen geführt und leicht seitlich bestätigt. Auch vernachlässige ich das schutzdienstbezogene Spiel, in dem der Hund Körperkontakt sucht
Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27135-Vorsitz/?postID=192053#post192053 schrieb:Meine Unsicherheit bewirkt wahrscheinlich auch seinen Konflikt mit. Zudem muss er in einem anderen Arbeitszusammenhang die knappe Metergrenze zum fremden Menschen einhalten, auch das intensiv beübt und komplett verinnerlicht.
In m e i n e r Gedankenwelt liegt da des Pudels Kern, insbesondere auch unter der Berücksichtigung des 2. Zitates.
Wie soll der Hund aus der Nummer raus kommen und ein enges Vorsitz zeigen.
Man könnte das wahrscheinlich korrigieren, aber nicht mit d e n Vorgaben. Hoffe, das ich mich irre
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#3
Hmm....das war auch meine Überlegung. Aber bevor ich sage geht nicht (unter den Vorgaben) hake ich immer noch einmal nach und nutze Schwarmintelligenz. Wäre schön gewesen, aber mir ist ein weitgehend konfliktfrei arbeitender Hund wichtiger, zumal wenn ich letzendlich durch meine Vorgaben die Konflikte verursacht habe.
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#4
Hallo,
ich denke auch, dass das Verhalten des Hundes durch deine sonstigen Anforderungen im Alltag und Training ausgelöst wird.

Allerdings könnte ich mir trotzdem vorstellen, dass man dem Hund das Kriterium "eng" klarmachen kann. Allerdings nicht durch Korrekturen, die einfach nochmal mehr Stress in die Übung bringen würden. Damit begibt man sich m.M. nach, eher in einen Negativkreislauf.

Ich würde einen anderen Ansatz wählen, eine neue Aufgabe, die erst mal gar nicht das Bild vom Vorsitz hat. Ein anderes Bild halte ich für wichtig um das ganze wirklich entspannt trainieren zu können. Ich würde dem Hund beispielsweise ein Target beibringen auf das er mit den Vorderpfoten muss. Eine niedrige Schüssel oder eine Kniematte für die Gartenarbeit, so was in der Art. Ich würde zunächst dem Hund im Wohlfühlabstand das Target beibringen, also nicht eng bei dir sondern so, dass er sich gut fühlt. Nächster Schritt wäre, dass er auch auf dich zulaufend das Target einnimmt. Das ganze kann man ja durchaus mit Pepp machen, so dass das Einnehmen des Targets nicht zu einer zu technischen Übung wird, und der Hund zu langsam wird.
Hat er Spaß an der Übung kannst du das Target immer mehr in die eigentliche Position bringen wo du beim Vorsitz gerne seine Füße hättest und erst mal das Einnehmen des Targets bestätigen. Als letztes würde ich dann noch das Sitz "hinzufügen" und das Target wird im Verlauf der Übung auch immer unauffälliger, beispielsweise eigenen sich gut zurechtgeschnittener Kunstrasen.

Ist aber ein langer Weg und ob es für 30cm näher den Aufwand wert ist, ist natürlich Ansichtssache.

LG
Isabelle
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#5
Hallo,

meine Gedanken dazu: Er wird höchstwahrscheinlich in der Fuß-Position deutlich dichter bei Dir sein als beim Vorsitz, also meidet er nicht generell die Nähe sondern nur in dieser Situation. Wahrscheinlich hast Du das unbewusst so beigebracht und dann bestätigt, so dass der Hund im Bild bleibt und "seine Position" einnimmt, weil er sich davon Erfolg bzw. Bestätigung erhofft.

Ich würde das versuchen ganz klassisch neu zu konditionieren.

Erstmal brauchst Du einen Korridor, also irgendwas, was den Hund seitlich begrenzt, so dass Du Dir bzgl. "schräges Sitzen" keine Gedanken machen musst. Der Korridor muss so schmal sein wie der Hund, damit er nicht nach links oder rechts schräg werden kann. Es gibt dann also nur "zu weit" oder "zu nah" aber er wird zwangsläufig gerade sein. Schafszaun ist da gut oder irgendwelche Stecken. Geht auch nicht darum den Hund abzurufen, würde das erstmal nur auf sehr kurze Distanz üben.

Dann konditionierst Du ein anderes Hörzeichen. Also nicht mehr "hier" sondern irgendwas anderes. "Vor" oder "dicht" oder "Mitte" oder wasauchimmer.

Danach machst Du klassisches Positionstraining. Erst ranfüttern, dann mit dem neuen Hörzeichen konditionieren. Futter gibt es nur, wenn er dicht genug dran ist. Irgendwann muss der Hund dann aktiv werden. Also etwas entfernt im Korridor lassen (würde den Hund von einer zweiten Person halten lassen, damit Du nicht ständig aus der Sitz- oder Platzposition abrufen muss), dann das neue Hörzeichen und dann warten. Ist er weit ab, nichts machen. Einfach warten. Vielleicht das Hörzeichen nochmal geben aber nicht locken und keine Körperhilfen geben. Da der Hund im Korridor nur vor oder zurück kann, wird er irgendwann nach vorne gehen, dann sofort auslösen und bestätigen. Wichtig ist, dass der Hund die Handlung von sich einleitet und nicht animiert wird.

Sobald das klappt und der Hund zeigt von sich aus die richtige Position, mit dem neu konditionierten Hörzeichen, löst Du das neue Hörzeichen durch das alte ab. Also klassische Konditionierung: erst "Hier" und dann "Vor". Stellvertreterhörzeichen vor fest konditionierten Hörzeichen. Sollte er beim "Hier" dann wieder ins alte Verhalten verfallen und zu weit ab sitzen, kannst Du das neu konditionierte Hörzeichen (z. B. "Vor") als Unterstützung geben... oder Du wartest auch hier ab, ob der Hund aktiv eine Korrektur anbietet... hängt vom Typus ab, ob es eher ein agilerer und aktiverer Hund oder eher ein Hund mit phlegmatischen Zügen ist.

So würde ich das probieren... sollte theoretisch klappen.

Viele Grüße

Sören
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#6
Ich bearbeite gerade etwas ähnliches und mach das über ein Bodentarget.
Als Bodentarget benutze ich eine Gummimatte mit ca. 10x30cm (lag in dieser Größe noch herum, passt aber hervorragend)
Target bau ich generell über shapen auf.
Übungsaufbau:
erster Schritt: 1 Pfote auf dem Targe = click
zweiter Schritt: beide Vorderpfoten auf dem Target = click
dritter Schritt: beide Vorderpfoten auf dem Target + Sitz = click
vierter Schritt: Targe mit Abstand vor HF positionieren
fünfter Schritt: Distanz Target/HF verringern bis der gewünschte Abstand Hund/HF erreicht ist

Vorteil:
du brauchst kaum Material und keine passiven Einwirkungen/Hilfen,
durch die Form des Bodentarget (schmal/rechteckig) sitzt der Hund "zwangsweise" gerade vor, da er sonst nicht mit beiden Pfoten auf dem Target stehen kann,
du sparst dir auch schon in der Anfangsphase weitere Hilfen wie "heran locken"/ran füttern
Und, wie Sören auch schreibt, wichtig ist, dass der Hund die Handlungen von sich einleitet und nicht animiert wird.

ym2c

Liebe Grüße
Tobi
Regeln sind nun mal Regeln! Verbote sind Verbote!

IMMER - ÜBERALL - UNABDINGBAR - AUSNAHMSLOS

Außer beim Strom . . . <X
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#7
Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27135-Vorsitz/?postID=192053#post192053 schrieb:dem muss er in einem anderen Arbeitszusammenhang die knappe Metergrenze zum fremden Menschen einhalten, auch das intensiv beübt und komplett verinnerlicht.
Diesen Satz haben wohl diejenigen überlesen, die davon ausgehen, das Verhalten abändern zu können !
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#8
Ergänzung zur Verdeutlichung meines Standpunktes:
man kann einem Spürhund das passive oder das aktive Verweisen beibringen.
Wenn ich einen Passivverweiser im Rauschgiftbereich, der durch Vorsitz den Stoff verweist, gleichzeitig auf Aktivverweis durch Kratzen und beißen ausbilden wollte, dann wird das nix. Entweder oder !
Da die Themenstarterin auf eine bestimmte Arbeitsaufgabe hin mit Meterabstand ausgebildet hat, wird das mit dem engen Vorsitz wohl schwierig.
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#9
Die Ansätze die hier aufgezeigt wurden kann ich mir sehr gut vorstellen.
Warum sollte das nicht möglich sein, enges vorsitzen und Abstand zu Fremden sind doch 2 unterschiedliche Übungen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das Hunde die Anforderungen sehr gut an verschiedene Situationen anpassen können, zumal Abrufen mit Vorsitzen doch recht eindeutig ist.
Beim Revieren z.B. hat das Hier bedeutet, dass er mich lediglich ansteuert und mit Voran weitergeschickt wird. Stehe ich allerdings frontal zu ihm bedeutet es anhalten und vorsitzen, egal ob beim Revieren oder Unterordnung. Mit Target markiert wo ich ihn gerne haben möchte kann ich mir deshalb sehr gut vorstellen Geduld ist da sicher gefragt, es ist ja immer etwas langwieriger Fehler zu korrigieren als es gleich richtig zu üben.
LG Margit
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#10
Es ist immer etwas mühselig, wenn der Ausgangsbeitrag der Themenstarterin nicht aufmerksam gelesen wird!

Sie schrieb u.a

Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27135-Vorsitz/?postID=192053#post192053 schrieb:All meine Hunde haben nie dicht vor mir gesessen. Immer so 30-40cm Abstand. Hat also eindeutig mit mir zu tun.
Da ich es hasse von Hunden umgenietet zu werden, erwarte ich im Alltag Respekt von klein an.
Das , gepaart mit der o.a. Arbeitsaufgabe, wird der Knackpunkt sein, weil der Hund da eben an eine Grenze stößt: Abstand 30-40 cm . 1 Meter Abstand bei einer Arbeitsaufgabe, nie frontal anlaufen beim Reinkommen, strikte Vermeidung der Körperlichkeit und dann soll der Hund eine 4. Variante erlernen. Respekt!!! Lapidar zu sagen, warum soll das nicht gehen, ist wohl etwas zu einfach gedacht. Aber es soll ja auch Zirkuspferde geben
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