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Ruhe ins Fährten bringen
#1
Hallo,

ich traue mich mal, ein Thema zu starten.

Mit meiner jetzigen Hündin Crazy (bald 2 Jahre alt) bin ich Hundesportanfänger und wir schnuppern gerade in den IGP-Bereich rein. Seit letztem Sommer sind wir dabei und haben auch das Fährten angefangen, was uns beiden viel Spaß macht.

Sie kann es jedoch immer kaum erwarten, bis es losgeht und möchte am liebsten schon losstürmen, wenn sie nur das Schild sieht. Natürlich geht es aber erst los, wenn sie leise und ruhiger ist. Sobald sie ansprechbar ist, führe ich sie mit Futter zum Schild und los geht's. Sie ist sehr flott unterwegs, pendelt aber sehr gut dabei. Trotzdem würde ich natürlich gern etwas mehr Ruhe ins Fährten bringen. Muss dazu sagen, dass sie immer hochmotiviert ist und eher zur Ungeduld neigt.

Dann die Gegenstände. Ich habe sie außerhalb der Fährte aufgebaut, wo sie gut verwiesen hat. Auf der Fährte selbst hat sie sich zunächst gar nicht für die GS interessiert, aber durch Belohnung und Lob hat sie schnell verstanden, dass die GS doch interessant sind es sich lohnt, sich hinzulegen. Nur ist es jetzt so, dass sie, sobald sie die GS in die Nase bekommt, die Nase hochnimmt und zum GS sprinten will. Ich halte sie dann zwar, und es geht erst weiter, wenn sie ruhiger ist, aber das ist nicht so einfach ...

Sie wird am Böttcher-Suchgeschirr geführt, unsere Fährten sind momentan ca. 400 bis 500 Schritte lang, wir fährten 2 - 3 Mal pro Woche. Fährten wurden mit Futter aufgebaut, was langsam abgebaut wurde/wird. Sie nimmt es zum größten Teil während der Fährte auf, überläuft aber auch schon mal, auch wenn sie mit der Nase im Fußstapfen ist.

Könnt ihr mir Tipps/Ratschläge geben, wie ich sie ruhiger bekomme, ohne ihr die Motivation zu nehmen? :help:

Mir ist bewusst, dass wir in der UO noch einige Defizite haben, aber daran arbeiten wir auch Smile

Viele Grüße
Heike
Wer glaubt, gut zu sein, hört auf, besser zu werden.
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#2
Fährtenseminar bei Helmut Raiser kann ich nur empfehlen. Das ist das beste.
Zwei Worte, die mir im Leben alle Türen öffnen:

Drücken und Ziehen.
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#3
Generell und spartenunabhängig gibt es "das beste Seminar" nicht.

Bzw. "das Beste" ist immer das was für HF und Hund am besten passt, was am besten angenommen und am besten umgesetzt werden kann.

Für einen ist es Raiser, für den Anderen Föry oder Dreyer (mein persönlicher Favorit), und für wieder einen Anderen is es der ältere Herr aus der Nachbarortsgruppe der zwar noch nie überregional gestartet ist aber ein Händchen für die Fährtenarbeit hat.

Und zum Thema:
Ich favorisiere, wie eben schon geschrieben, den systematischen Aufbau von Marco Dreyer. Vor allem für Anfänger find ich diese Arbeitsweise gut, da der Aufbau klar definiert ist.
Man weiß immer genau was als nächstes kommt, kann aber auch wieder einen Schritt zurück gehen.

Systematische und etwas materialaufwändige Arbeit muss man aber mögen!! Sonst macht's keinen Spaß.

LG
Tobi
Regeln sind nun mal Regeln! Verbote sind Verbote!

IMMER - ÜBERALL - UNABDINGBAR - AUSNAHMSLOS

Außer beim Strom . . . <X
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#4
Was verstehst Du denn unter "ruhiger machen"?

Der ideale Fährtenhund muss nicht ruhig gemacht werden - er muss nur Konzentration lernen. Es gibt nichts Geileres als einen motiviert aber dennoch gründlich suchenden Hund. Da unterscheidet sich die Fährte nicht von der UO, auch da will man keinen ruhigen Hund, sondern einen, der sein Temperament im Griff hat, es aber sehr wohl zeigt.

Wie exakt und gründlich sie sucht, das hat Du mit der Fährtenleine in der Hand. Exakt führen, genau loben, genau tadeln.

Sprinten zum GS kann man provozieren und korrigieren, wenn man bei Seitenwind Gegenstände neben die Fährte legt, weht der Geruch zum Hund und sie will die Fährte verlassen, nicht zulassen und fürs korrekte Weitersuchen bestätigen.
Gruß Bettina

"Wer etwas erreichen will, sucht Wege. Wer entschuldigen will, sucht Gründe."
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#5
Vielen Dank für eure netten Antworten.

Seminare fallen ja derzeit eher aus und normalerweise ist auch ab und an jemand aus dem Verein dabei, aber auch das fällt im Moment alles flach.

Ich finde es natürlich toll, dass sie so motiviert ist, aber sie dreht auch schnell hoch und will dann ihren Kopf durchsetzen. Sie wird dann gern etwas hektisch und es ist vorm Ansatz schon etwas stressig, und das hätte ich gern etwas ruhiger. Aber da müssen wir wohl einfach weiter übenübenüben :-)

Auf der Fährte selbst ist sie ja auch recht flott unterwegs. Da wurde mir gesagt, ich solle sie langsamer machen, aber wenn ich sie halte, kommt sie raus und hebt den Kopf. Da bin ich mir nicht sicher, ob ich das einfach durchziehen soll, bis sie versteht, dass es langsamer gehen soll oder ob ich da was kaputt mache.

Bettina, den Gegenstand also ca. 50 cm neben die Fährte legen und darauf bestehen, dass sie weitersucht, ohne den Gegenstand zu beachten. Guter Tipp, das werde ich versuchen. Danke.
Wer glaubt, gut zu sein, hört auf, besser zu werden.
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#6
Moin Tobi,

unabhängig von der Kreisfährte von Marco finde ich in seinem Ansatz des Auseinandernehmens der einzelnen Bereiche durchdacht.

Z.B. Brustgeschirr vs Böttgersches Geschirr,
Konditionierung Suchkommando, Konditionierung Weg zum Fährtenschild usw. Und hier geht es ja darum, dass man zum einem die gute Einstellung des Hundes zum Suchen auch über lange Zeitfenster erzeugt, zum anderen diese aber eben auch mit einer guten Impulskontrolle vom Hund.

Einzeln die Aufgaben lernen und dann zusammenbauen.

Findet man im SD ja auch.

Das finde ich gut.

Es ist eben nicht nur die Kreisfährte mit seinen etwas kostspieligen Mittelpunkt. Marco hat da schon eine Art Leitfaden, wo man ( ich ) mich gut vom Verständnis und Umsetzung wiederfinden kann.

Gruß Reinhard
Schön mal vor der eigenen Tür kehren...
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#7
Nachdem ich bei einem Seminar von Marco Dreyer war habe ich meine aktuelle Hündin auch nach seinem System ausgebildet und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich lass es aber mal dahingestellt sein, ob man, um das System durchzuziehen, tatsächlich alles braucht was dazu von ihm angeboten wird.

Beste Grüße
Jens
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#8
Jens, Marketing ist wichtig und sichert hauptberuflichen Ausbildern die Existenz. Wink
Viele finden es scheinbar bequem, dann auch gleich sämtliches Equipment mit zu kaufen, ohne zu hinterfragen (oder sich zu überlegen) ob man das alles wirklich braucht.
Ich sehe das wie Du....und das betrifft nicht nur die Fährte / Marco sondern auch B / C und diverse andere Hauptberufliche....
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#9
Ausbildungsmittel ersetzen nicht den Denkansatz, der dahinter steht... sie sollen eher diesen unterstützen...

Alex hat H.R. hier genannt... Hat der nicht das Brustgeschirr mit den rausnehmbaren Spikes entwickelt?

Hier sehe ich schon am Ausbildungsmittel einen deutlichen Unterschied im Denkansatz.

Bevor ich dem Hund über Vermeidungslernen etwas zeige, was er nicht tun soll, zeige ich ihm lieber, was er tun soll... oder wozu dienen diese Spikes?

Gruß Reinhard
Schön mal vor der eigenen Tür kehren...
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#10
Marco macht das schon lange nicht mehr hauptberuflich.

Zum Marketing von den Hundesportler die mit Training ihren Lebensunterhalt finanzieren kann man nicht viel sagen.
Ich will's mal mit einem Vergleich versuchen:

Auf dem Münchener Oktoberfest kostet eine schlecht eingeschenkte Maß 15 Euro.
Der Depp is sicherlich nicht derjenige der die Summe verlangt . . .

VG
Tobi
Regeln sind nun mal Regeln! Verbote sind Verbote!

IMMER - ÜBERALL - UNABDINGBAR - AUSNAHMSLOS

Außer beim Strom . . . <X
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