CES

[Antje]

Also sorry, wer sich heutzutage einen Gebrauchshund anschafft und ein kleines bissel recherchiert hat, dem muß das CES doch irgendwann schon mal über den Weg gelaufen sein in der Literatur und/oder im Internet. Es ist ja keineswegs so dass Du die Züchter, die sich über die Gesundheit der Rasse einen Kopf machen, mit der Lupe suchen mußt. Wenn man bei working-dog reinschaut liest man immer wieder "Rücken ohne Befund" o.ä. Manche Leute stellen sogar die WS-Röntgenbilder ihrer Hunde ein. Da muß man doch vielleicht auch mal hinterfragen worum es sich dabei handelt. Auch beim ED-Röntgen haben ja viele Züchter ihre Hunde schon röntgen lassen, lange bevor es für die Zuchtzulassung vorgeschrieben wurde. In Bezug auf die Wirbelsäule ist es nun mal so dass eine erste validierte Auswertung, und zwar in Bezug auf die Übergangswirbel, ja gerade erst mal ein gutes Jahr zur Verfügung steht.

Die ganzen Studien, die es bezüglich des CES gibt, könnten doch ohne die Hilfe vieler Züchter gar nicht in dem Umfang stattfinden. Von daher finde ich Dein geschimpfe über die bösen Züchter jetzt schon ein bissel daneben.

Ich würde mir auch wünschen dass ein Umdenken statt findet: Und zwar bei den Welpenkäufern! Daß die ihren Fokus weniger auf den Bekanntheitsgrad eines Deckrüden richten und mehr die Bemühungen der einzelnen Züchter honorieren, die versuchen gesunde Hunde mit guten Gebrauchshundeigenschaften zu züchten. Auch wenn der Vater der Welpen dann halt kein Bundessieger ist, sondern vielleicht ein gesund alt gewordener verlässlicher Diensthund. Und die vor allem ihre Hunde dann später auch röntgen und beim Verband auswerten lassen, damit der Züchter die notwendigen Informationen erhält um zukünftig sinnvoll züchterisch planen zu können. Diesbezüglich liegt da bei der Mentalität vieler Welpenkäufer ja auch einiges im Argen.

[kimmy]

Ich habe mich aber informiert. Und es ist eben nicht wahr, dass bei WD alle Informationen stehen. Selbstverständlich habe ich gefragt, ob die Elterntiere einen gesunden Rücken haben. Nur dachte ich nicht gerade an CES., vielmehr an Spondylosen....
Antje, hast nicht gerade Du, wie auch andere, über gewissen Erfahrungen berichtet? Hat nicht Claudia gesagt, dass es diesbezüglich einen Mangel gibt, wenn nicht sogar ein Problem (sinngemäß)?
Und ja, ich beschwere mich. Ich bin der festen Überzeugung, dass kranke Tiere aus der Zucht ausgeschlossen gehören. Und das Zücher/innen, welche mit kranken Tieren züchten, ausgeschlossen gehörten. Da könnt ihr Disklikes verteilen, dass ändert meine Meinung nicht. Und tatsächlich erwarte ich von Züchter/innen, dass sie in der Materie besser beheimatet sind, als ich. Und ja, ich sehe die Verbände in der Pflicht.
Meine letzten zwei Rüden waren krank. Schwer krank. Ich meldet dies dem Zuchtwart, der alles abstritt. Durch einen dummen Zufall traf ich einen Züchter, welcher diesen *Kollegen* kannte. Wir kamen in das Gespräch. Seine Antwort war. *Ja, dass wisse man, dass der XXX kranke Hunde züchte. Das sei schon immer so gewesen.* Als ich ihm sagte, ich hätte den Zuchtwart informiert, grinste er spöttisch, wünschte mir einen schönen Tag und fuhr davon....
Alles fragen, lesen, forschen bringt Nichts, wenn es keine Daten, keine Informationen gibt. Und wenn CES tatsächlich so gut ausgeforscht ist, muss doch die Frage erlaubt sein, weshalb immer mehr Hunde bereits im jungen Alter daran erkranken. Die TA nahm diese Diagnose mit einer Selbstverständlichkeit zur Kenntnis, dass es mich schokiert hat. Da kann mir doch kein Mensch erklären, dass es nur *Einzeltäter/innen* gibt. Da ist doch am System etwas faul.
Anstatt dieses Dilemma totzuschweigen, sollte vieleicht besser etwas dagegen unternommen werden. Die betroffenen Hunde haben Schmerzen. Das muss doch nicht sein.

MfG,
Kimmy

[Erko]

@kimmy
Bei working-dog steht genau das drin, was der Eigentümer des Hundes reinschreibt und an Informationen zulässt.
Wenn jeder bei jedem Hund irgendwas eintragen dürfte......was glaubst du, was Neider einem erfolgreichen gesundem Hund alles andichten würden.
Sich informieren kann und muss man vorher. Und im Zeitalter des Internets ist es gar nicht so schwer rauszufinden, welche Krankheiten gehäuft diverse Rassen betreffen können.
Können! Nicht müssen.
Aber das hilft deinem Gino nun auch nicht weiter. Ebenso wenig das verteufeln der DSH Züchter!

Ich recherchiere rein für mich seit vielen Jahren Blutlinienen und Zuchttiere.
Habe mittlerweile eine Liste für mich erstellt, welche Hunde meiner Meinung nach die Zucht gesundheitlich negativ beeinflusst haben.
Beim Kauf eines Welpen, achte ich darauf, das keiner aus dieser Liste in der Ahnengalerie ist. Und ich 'fahre' gut damit. Zumindest sind unsere aktuellen Hunde mal wieder gesund.
Und Dank der SV Studie wurde auch der letzte Rüde der ins Haus kam, mehr geröngt als vorgeschrieben.
Lasko und Quno sind HD, ED, LÜW und OCD geröngt und ausgewertet. Bei Lasko wird nächstes Jahr wenn er 5J alt ist noch der Rücken auf Spondylose untersucht. Er ist DM getestet.......da Lasko gekört ist, ist es für mich selbstverständlich. Auch wenn er keinen Deckakt je bekommen wird......

[Antje]

Autsch.... "Totschweigen".... Ich denke mal dass das Thema CES in den letzten beiden Jahrzehnten alles andere als "totgeschwiegen" wurde. Z.B. die "Züchtergemeinschaft" bzw. anschließend der RSV2000 haben drei große Symposien zu diesem Thema veranstaltet, über die regelmäßig u.a. im "Gebrauchshund" berichtet worden ist. Im Sommer geht die 5. Generation meiner Linie mit ihren Röntgenergebnissen in die "Rückenstudie", die auch vom SV mit finanziert wird, mit ein. Dass wir überhaupt so weit sind, dass wir jetzt erste validierbare Erkenntnisse aus den groß angelegten Studien zum Thema CES erlangt haben, ist vielen vielen Züchtern und Haltern zu verdanken, die mit ihren Hunden tausende von Röntgen- und MRT-Auswertungen für diese Studien geliefert haben. Mit der Auswertung der Übergangswirbel haben wir jetzt seit ganz kurzem ein Kriterium, mit dem wir in der Zucht erstmals richtig arbeiten können. Aber auch da stehen wir erst ganz am Anfang. Inzwischen wissen wir dass Übergangswirblel Grad 2 und 3 ein erhöhtes Risiko darstellen in Bezug auf eine CES-Erkrankung. Man weiß aber z.B. noch nicht ob der Grad 1, den ca. 25% aller Hunde der untersuchten Rassen aufweisen, und der kein erhöhtes Risiko für eine CES-Erkrankung darstellt, genetisch gesehen eine "Vorstufe" von Grad 2 oder 3 ist. Oder ob der Grad 1 genetisch gesehen gar nix mit dem Grad 2 und 3 zu tun hat.

Hier mal ein Link zu einem Artikel in der SV-Zeitung aus dem Jahr 2015. Der übrigens leicht über Tante Google zu finden ist, wenn man denn nach diesem Thema sucht... In diesem Artikel findest Du auch Angaben zu der Anzahl der Schäferhunde, die allein in die Gießener "Rückenstudie" mit eingeflossen sind. Nur mal so viel zu Deiner Aussage, dass sich "die Züchter" allgemein nicht um die Gesundheit der Rasse kümmern...

https://www.schaeferhunde.de/fileadmin/S...5_LUEW.pdf

Kein Züchter kann sich sicher sein rundherum gesunde Hunde zu züchten. Mit dem Auftreten von Erkrankungen muß man leider immer. Sogar in Bezug auf HD, die ja nun schon sehr lange züchterisch bekämpft wird, kann auch nach Generationen von HD-Freiheit immer wieder mal ein Fall auftreten. Du wirst keinen Züchter finden können, der Dir einen rundherum gesunden Hund garantieren kann. Auch wenn ein Züchter im Hinblick auf die Gesundheit der eingesetzen Zuchttiere nach derzeit bestem Wissen und Gewissen verpaart. Und legt ein Züchter dann die Gesundheitsergebnisse der von ihm gezüchteten Hunde alle offen, kann schnell der Eindruck entstehen dass er vermehrt kranke Hunde gezüchtet hat. Während bei anderen Züchtern die erkrankten Hunde verschwiegen werden und ihre Zuchttätigkeit deswegen "sauber" erscheint. Von daher wäre ich vorsichtig wenn erzählt wird dieser oder jener Züchter züchtet kranke Hunde. Zumal sich die Leute untereinander auch oft nicht "grün sind". Sich da nach irgendwelchem Hörensagen zu richten halte ich für gefährlich! Denn die Grenze zum Rufmord ist schmal. Der einzig sichere Weg ist diesbezüglich sich nach validierbaren Ergebnissen zu richten. Derzeit sind das die HD- und ED-Auswertungen. Und künftig auch die ÜW-Auswertungen.

[Claudia Ph.]

Danke Kimmy für die Fahne :thumbsup: es kommt nämlich nicht oft vor, das das was wir aus Eigenverantwortung tun, gelobt wird.

enn du die Wahrheit offen legst, ist es so wie Antje sagt, du züchtest kranke Hunde, Ergebnisse auszusitzen ist einfacher und erträglicher,....

Manche Anfragen die wir bei Würfen/Welpen erhalten haben,...übel ganz übel, da braucht man sich nicht über Fleischhunde in China aufzuregen, Verachtung gengenüber der Ware Hund auf der anderen Seite Eigennutz und Selbstbestätigung über den Hund wohnt direkt nebenan,...

[Bettina Balters]

@kimmy
Bei working-dog steht genau das drin, was der Eigentümer des Hundes reinschreibt und an Informationen zulässt.
Wenn jeder bei jedem Hund irgendwas eintragen dürfte......was glaubst du, was Neider einem erfolgreichen gesundem Hund alles andichten würden.

Na, so einfach ist das ja nun nicht. WD ist eine Datenbank, und wer wider besserem Wissen darin herumpfuscht, begeht eine Straftat.
Der Betreiber kann leicht nachvollziehen, durch welchen User eine solche Veränderung ggf. vorgenommen wurde.

[kimmy]

Es liegt mir fern, alle Züchter in einen Topf zu werfen, da ich weiß, dass manche sehr harte Arbeit leisten, welche nicht honeriert wird (war das jetzt Elsässsisch?)
Es wird immer diese Menschen geben, welche wie z.B wie Claudia und Antje sich die Nächte um die Ohren schlagen, um alle Eventualitäten auszuschließen. Keine Kosten scheuen.
Züchten ist alles andere, denn eine Freizeitbeschäftigung.
Und ein Hund ist ein Lebewesen, welche krank werden kann.
Was mich einfach sehr,sehr traurig stimmt, ist die Tatsache, welche Claudia in Worte fasste. Und bei WD hat Mann/Frau nur eine bessere Einsicht, wenn ein Premiumvertrag besteht. Was allerdings richtig ist, dass für mich Computer ect. ein *versiegeltes Land* ist.
MfG,
Kimmy

[Erko]

Na dann @Bettina Balters.....
Du weisst ja immer alles besser!

Ich habe schon extrem oft die Eintragungen bei meinen Hunden ändern müssen.....weil irgendein Spacko meinen Hunden diverse Krankheiten angedichtet hat. Ebenso gibt bzw gab es Scherzkekse, die andere Ahnen eingetragen haben. Da war der Sohn plötzlich älter als der Vater......
Mittlerweile kann das ja zum Glück nicht mehr so schnell geschehen, ds ich benachrichtigt werde, und Änderungen freigeben muss.
Aber all die Hunde in wd, wo kein Eigentümer eingetragen ist......

[Antje]

Ich denke mal dass das, was bei working-dog in das Kommentarfeld eingetragen wird, auch von den Classic-Usern gelesen werden kann. Zudem ist die Premium-Mitgliedschaft nun auch nicht soooo teuer dass ich sie für jemanden, der sich einen Welpen anschaffen möchte, für unzumutbar halte. Einerseits sollen die Züchter neben Zeit sehr viel Geld dafür investieren dass sie ihre Hunde über das, was in der Zuchtbuchordnung gefordert wird, hinaus untersuchen und testen lassen. Andererseits sind dem Welpenkäufer dann aber ein paar Euro zu viel, die er in einer vernünftige Recherche investieren müsste, um die Spreu vom Weizen zu trennen?

[Bettina Balters]

Auf geltendes Recht hinzuweisen, hat wohl kaum etwas mit Besserwisserei zu tun.

Der Betreiber könnte leicht zusätzlich zu den Benachrichtigungen die Info weitergeben, WER diese Änderungen bei den Hunden hinzufügen will.
Damit hätte jeder, dessen Hunde mit falschen Infos versehen werden, alle rechtlichen Möglichkeiten gegen den "Fälscher".

In unserer DB sieht es bei Änderungen so aus, es erscheint unübersehbar der Warnhinweis - da überlegt man es sich schon, was man da ein trägt. Funktioniert gut bei uns.