28-06-2020, 11:06
tinka,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/26356-Schutzdienst-Video%C2%B4s-von-H-Raiser/?postID=189483#post189483 schrieb:Der Topic läuft ja unter einer Überschrift, die zu dem jetzigen Verlauf scheinbar gar nicht mehr paßt.Moin Reinhard,
Alles entwickelt sich ja weiter. Wäre interessant zu sehen, ob sich so ein Event zur heutigen Zeit mit den selben Akteuren wiederholen lassen würde...
Fände ich spannend. Also, Frank, streng Dich an.
Gruß Reinhard
ich werde mich nicht in dieser Sache engagieren.
Ich habe mit meinem Kumpel die Sache besprochen. Seine Seminare (SV) sind sofort ausverkauft, wenn er sagt, dann und dann gibt es eins. Meine zusammen mit ihm sind auch gleich weg. Warum? Weil unsere Arbeit einen Mehrwert für die Kunden hat. Sie haben einen Nutzen von unserem Angebot.
Als vor 20 Jahren der Ring populär wurde und auch die Veranstaltung stattfand, hatte man die Hoffnung, etwas Neues erfolgreicher machen zu können, als es mit dem Alten war oder altes besser. Ring hätte den Diensthundbereich ergänzen können. Deshalb gab es auch Veranstaltungen bei Behörden. Ich selbst hatte kaum Erfahrungen in IPO, aber einen Diensthund. Das hat gepasst wie die Faust aufs Auge. Die Wissensangebote hatten einen Nutzen für mich im Gegensatz zu denen, wie die Ohrhaltung manipuliert wird. Die Behörden gingen ihren eigenen Weg. In meinem Bundesland gibt es ein paar gute Leute, aber die Diensthundeeinheiten zerlegen sich selbst. Nur noch 2 oder 3 Leute pro PI übrig. Neue geben nach 2 Jahren auf, auch weil sie mit Aggression des Hundes nicht klarkommen. Hundeführern laufen die eigenen Hunde weg, wenn kein Zaun da ist oder sie werden ins Krankenhaus gebissen. Gute Leute erhalten schlechte Beurteilungen, da der Hund Schwierigkeiten beim einstellen hat. Man ignoriert, dass es sich um eine Einmanarmee wie Rambo handelt.* Der Datenträgerspürhundführer gibt auf - wegen der Kollegen. Chef werden Leute, die in der Leitstelle nicht gemocht werden. Eine Quotenfrau ist auch gut. Die Trailprojekte sind tot. Der Btm Hund findet nicht. Mitarbeiter bekommen 2 Jahre Zeit, ihren Hund auszubilden. Oder sie haben eben keine Prüfung. Es werden Hunde angeschafft, die nicht beißen sollen.
In Berlin ist es wohl anders, weil dort das Leben eh härter ist und Spezialisten dort ihren Einfluss geltend machen konnten. Das wird aber vorbei sein, wenn die alten Männer weg sind.
Im privaten Hundesport gibt Herr Scherk den Ton an. Wer soll das nachmachen? Die nervösen Malis sind auch nicht meins (natürlich sind sie sehr aggro im Kampf um ihren Arm). Diese Ausbildung ist als Privatmann mit Job und Familie nicht zu leisten. Also Haken dran. Eine Infrastruktur für Ring gibt es nicht. Im IPO und Ringübungsbetrieb gibt es viele kleine Könige auf ihren Bühnen. Nix mit best buddys. Also mache ich für mich privat. Da muss der Hund umgänglich sein, muss sich von den Kindern alles gefallen lassen und passt vllt. trotzdem auf den Hof auf. Erziehung erfolgt auch mal abkürzend über Ohr langziehen. Kann man öffentlich nicht verkaufen.
Legt man sich einen privaten Schutzhund für Schutzzwecke zu, muss man ihn führen können, ihm gewachsen sein (heute beschützen immer mehr Mädchen ihren Freund). Man muss schauen, wo geht man lang, wer kommt da, die Umgebung bewerten, ausweichen, Position beziehen und ab 3 Gegnern fängt man an selbst zu trainieren, da der Hund das nicht alleine schafft. Die meisten Konflikte sind mit Personengruppen. Also kann man ab einem bestimmten Punkt eh alles selbst machen und braucht den Schutzhund nicht mehr für Auseinandersetzungen. Die gewachsene Umsicht sorgt dafür, dass man wenig Sorgen hat, da man seltenst am falschen Ort ist.
Ausbildungstechnisch ist Aggression und Zwang verpönt (man müsste eigentlich das ungenügende Leistungsvermögen des Hundeführers mit einpreisen [das hat nichts mit Dummheit zu tun]). Die Hundehalter haben gelernt, sich mit Unarten als artgerechtes Verhalten zu arrangieren. Jeder Idiot schickt einem das Amt auf den Hals. In jeder Zeitung steht, dass ein SEK-Hund erclickert wird.* Früher sprach man über Erfolg und Leistung, heute darüber, was man so auf sich nimmt, damit der Hund "artgerecht" leben kann. Viele Hunde können nichts und dürfen alles.
Es bleiben also die Leute übrig, die den perfekten Familienhund haben und keine Hilfe brauchen. Und dann die, die Hunde haben ohne "optimale" Ausbildung und wo die Hunde trotzdem noch gewillt sind zu arbeiten und z.T. von allem zu viel haben, die in ihrem Spartenbereich aufblühen (den brauche ich aber nicht als normaler Mensch oder im Sandkasten für die Kinder). Diese Leute wissen, was sie haben und wie es für sie geht. So eine Veranstaltung, wo die zeigen, was sie können, ist eine Werbeveranstaltung. Ich sehe nicht, das viele Leute dieses Wissen wollen oder eine Verwendung dafür haben.
Der Hund wird den Weg gehen, wie die heutige Gesellschaft ihn geht, die gegen alles und für nichts ist. Außer in einem kleinen Dorf in Gallien...
Dazu kommt, dass meine Kontakte schlicht ungenügend sind und die Gefahr, sich zu vertun, recht groß ist. Also mache ich, was ich kann: spazieren gehen und baden fahren

Grüße in den Norden.