02-03-2018, 20:03
Bine DSH,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/26356-Schutzdienst-Video´s-von-H-Raiser/?postID=182778#post182778 schrieb:Es ist manchmal nicht einfach, die sachbezogenen Beiträge unter all diesen hilflos-aggressiven Zwischenrufen zu verfolgen.
Solange Aggression wegen Hilflosigkeit nicht die Hunde
trifft, ist das zu verschmerzen.
Der von dir erwähnte Zeitgeist damals hatte mindestens
zwei Gründe.
1. Man wusste es nicht besser und fühlte sich einfach in
bestimmten Situationen hilflos und griff zur Gewalt.
2. Manche fanden eine solche Ausbildung aber auch gut
nach dem Motto „Was nicht umbringt, macht nur stärker und besser.
Es sind schließlich Gebrauchshunde, die funktionieren müssen und
nicht anders funktionieren, weil sie soviel Trieb haben!“
Eine ideologische und pseudotheoretische Absicherung ging
dann über die Beobachtung, dass Hunde umso mehr Zwang wegstecken
können, je höher motiviert sie ein Triebziel verfolgen. (Kennt ja
jeder, wie schwer es ist, einen Hund vom Jagen abzuhalten.) Und schon
war Trieb-Zwang-Trieb geboren.
Statt den Hunden beizubringen, wie sie Schritt für
Schritt ihrem Triebziel näher kommen, wenn sie ein bestimmtes
gewünschtes Verhalten zeigen, setzte man auf Gewalt. Das
funktioniert auch, aber hat meist unerwünschte Nebenwirkungen. Unter
anderem, dass zwar die Übung im Kern perfekt war im günstigsten
Fall, aber mindestens die triebige Ausstrahlung fehlte, wenn es nicht
sogar ins Beschwichtigungsverhalten ging. Daraus machte man dann bald
die These, dass Trieb und Perfektion sich ausschließen. Fehler
konnten so entschuldigt werden: „die Übung ist zwar nicht ganz
perfekt, aber das ist wegen dem Trieb“ oder „die Übung war doch
perfekt, da noch mehr Trieb drauf und die Sache platzt“.
In Wirklichkeit wissen wir heute, dass Trieb der
Perfektion nicht entgegensteht, sondern diese erst ermöglicht.
Vorausgesetzt ein vernünftiger Lernweg ohne Gewalt.